Da ist sie wieder. Meine BucketList. 49 Punkte hatte ich mir für meine Geburtstagschallenge notiert, damals. Das war an meinem 49. Geburtstag. „49 vor 50“ – so heißt die Liste: Wünsche wollte ich mir erfüllen, Träume nicht länger nur träumen, Ideen und Projekte umsetzen. Wollte mehr Leben in mein Leben bringen. Das war das Ziel und das gedachte Geschenk an mich selbst.
Als ich das alles aufgeschrieben habe, war das von mir sehr ernst gemeint. Ich habe dabei in mein Herz gefühlt. Manche Wünsche waren Ausdruck meines Seelen-Ichs. Und all das wollte ich vor meinem 50. Geburtstag erledigen. Jetzt wandert mein Blick über die Zeilen. Einige davon sind durchgestrichen, also erledigt, getan und erfüllt. Da heißt es zum Beispiel bei Nummer 16: „einen Yin-Yoga-Kurs besuchen“. Yin-Yoga ist Teil meines Alltags geworden. Oder Nummer 23: „im Mondschein schwimmen gehen“. Ja, das war einer der ganz besonderen Abende. Und Nummer 42: „mit dem Elektroboot auf den See hinausfahren“. Das hatte ich zuvor zuletzt als kleines Mädchen gemacht. Nochmals an Kindheits-Glücksgefühle andocken, das war ein wunderbares Erlebnis.
9 Gründe warum du unbedingt eine BucketList führen solltest
- Die Liste erinnert dich an deine Wünsche und Träume.
- und damit verbindet sie dich an dein ganz persönliches Warum - was nämlich deinem Leben Sinn schenkt
- Die Liste erinnert dich daran deinem Leben me(e)hr Leben zu schenken
- Man muß nicht (alles) dem Zufall überlassen.
- Du nimmst dir Zeit für dein Leben.
- Du verankerst dir deine Träume im Bewusstsein und sie zu verwirklichen bleibt (hoffentlich) nicht nur eine Absichtserklärung
- die Liste spiegelt dich dir auch ein bissen, und du lernst dich auch immer besser kennen, v.a. dort wo du dich in deiner Komfortzone hältst und dich drückst, vor deinem Me(e)hr vom Leben
- sie bringt tatsächlich me(e)hr Leben ins Leben
- und es ist ein tolles Gefühl, Bilanz zu ziehen um zu sehen, wieviel Me(e)hr Leben du deinem Leben und damit dir schenkst ..
Andere Vorhaben, die ich umgesetzt habe, haben sich als wirklich sinnvoll erwiesen, z. B. Nr. 7: „den Montag konsequent als Bürotag nutzen“. Das hat meinem selbstständigen Berufsleben viel Ordnung geschenkt. Oder auch Nr. 45: „nach jedem WC-Besuch 10 Kniebeugen anhängen“. Jetzt muss ich lachen, wenn ich das so lese, dennoch: meine Muskulatur sagt danke. Auch Nr. 34 habe ich erledigt: „den Gutschein von Elisabeth einlösen“. Drei Jahre hatte ich ihn in meiner Schublade. Irgendwie machen offene Gutscheine ja immer ein schlechtes Gewissen, so als ob man den Schenkenden und sein Geschenk nicht wichtig nähme. Der Druck ist weg, der Gutschein verbraucht.
Manche der Punkte haben mir richtig Spaß gemacht: z. B. die Nummer 11: „sich im Fasching wieder mal verkleiden“. Ich war eine Qualle. Es war wirklich lustig. Nicht so lustig ist es, wenn ich auf die Punkte schaue, die noch unerledigt sind. Warum so viele? Wie konnte das passieren? War das Ganze für mich einfach nicht mehr wichtig genug? Oder war ich schlicht und einfach zu bequem? Kein Wunder, dass meine Bucketlist auf meinem Schreibtisch in einem Stapel von Papieren verschwand.
Jetzt, beim Aufräumen tauchte sie wieder auf. Auch die Nummer 8: „von Freitag bis Sonntag alleine einen Roadtrip machen, einfach losfahren“. So steht es da. Ich könnte jetzt sagen, ich war ja ohnehin viel unterwegs. Urlaub hab ich auch gemacht. Doch wenn ich ganz ehrlich bin, darum ging es nicht bei der Nummer 8. Ich weiß um die Intention dahinter und was mich bewegte, so einen spontanen Roadtrip zu starten. Ichfahre nicht gerne fort. Schon gar nicht ohne Plan. Ich hab die Dinge gerne unter Kontrolle. So ticke ich eben. Improvisierte Abenteuerfahrten sind nicht mein Ding. Es könnte ja sein, dass ich a) nicht weiß wohin ich fahre, dass ich b) irgendwo lande, wo es mir nicht gefällt, sich c) mit diesem Wochenende nichts Aufregendes ergibt, die wundersamen Begegnungen ausbleiben und ich also mit solchen Vorhaben nur kostbare Wochendzeit verschwende. Zu guter Letzt müsste ich das alles auch noch meinem Mann erklären. Er mag es nicht, wenn ich „einfach so“ wegfahre und ich mag keine langen Diskussionen darüber. Ja, ich weiß, warum meine inneren Sabotagemuster gegen die Nummer 8 wirkten.
Mit Nummer 19 ist es ähnlich: „konsequent meine nicht-spirituellen Freunde und Bekannten zu meinen Vorträgen und Seminaren einladen“. Nicht einmal habe ich es getan. Alles in mir wehrt sich dagegen. Immer wieder machen sie sich über mich lustig. In unseren alltäglichen Begegnungen und Gesprächen erfahre ich mit meinen Themen Gegenwind und Ablehnung. Dass ich mich also um dieses Vorhaben auch erfolgreich gedrückt habe, verwundert mich nicht. Dennoch, eigentlich war es ja ein Wunsch meiner Seele, den ich da formuliert habe … Das lässt mich still werden. Ich erkenne, dass ich für das Mehr vom Leben oft mir selber im Wege stehe. Ausreden dafür gibt es zahlreich. Gute Begründungen und Schuldzuweisungen auch.
Mein Blick wandert wieder auf die Liste: als Punkt 50 steht da „eine neue Bucketlist kreieren“. Und das mach
ich jetzt. Denn es ist nie zu spät für einen neuen Anfang und für Wünsche und Vorhaben schon gar nicht. Dass ich heute nicht Geburtstag habe, macht nichts.
Tipp
Kennst du den wunderbaren Film: Bucketlist - "Das Beste kommt zum Schluss".
Ganz wunderbar, wäre eine Idee für einen Punkt auf deiner Liste :-)
Dieser Text erschien zunächst in ähnlicher und kürzer Weise als Artikel im Engelmagazin .
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Daniela Hutter
schreibt, bloggt und hält Seminare zum Thema bewusste Lebensführung. Es ist ihre Passion, alte Tradition mit zeitgemässer Spiritualität zu verbinden. Mit Menschen zu sein bereitet ihr Freude und deshalb bietet sie auch persönliche Coachings an.
Als Autorin schreibt Daniela Hutter für verschiedene Zeitschriften. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Buch. Bereits erschienen sind die Bücher „Lass deine Träume wahr werden“ (2013) und „Den Tag mit Engeln beginnen“ (2008), sowie das Kartenset „Energien der neuen Zeit“ (2013), „Mach dein Leben hell“ (2015) und "Das Yin-Prinzip" (2016)
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Impulsgeberin für moderne Frauen
Daniela Hutter weiß was Frauen beschäftigt und kennt die zahlreichen Herausforderungen und Hürden, die das Leben lehrt und der Alltag bietet. Fernab von Dogmen und klassischem Feminismus ermutigt sie in ihrer Arbeit vor allem Frauen in Kontakt mit ihrem wahren FrauSein zu kommen und mutig den eigenen Weg zu gehen. Sie weist den Weg in das Innere und erinnert zugleich daran, mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen