
Es gibt Bücher, die liest man... und es gibt Bücher, die wirken.
"Liebe verletzt, Liebe heilt – und vertraue dem Kreislauf der Liebe" von Juliane Steffen gehört zweifellos zur zweiten Kategorie.
Die systemische Paartherapeutin und Mutter zweier Kinder verbindet in diesem Werk auf bemerkenswerte Weise persönliche Erfahrungen mit therapeutischem Wissen. Sie zeigt sich als Frau, die selbst durch den Schmerz gegangen ist und als Expertin, die aus diesem Weg eine Landkarte für andere zeichnet.
Vom Funktionieren zur Verletzlichkeit
Gleich zu Beginn des Buches nimmt uns Juliane mit in einen Moment der Erschütterung: Die Beziehung, die sie über Jahre getragen hat, scheint an einem Punkt angekommen, an dem nichts mehr geht. Nähe ist kaum noch möglich, Kommunikation erschöpft sich im Alltag. Und obwohl alles „funktioniert“ - Partnerschaft, Kinder, Beruf - ist da eine innere Leere, ein schleichendes Gefühl von Entfremdung.
Diese Ausgangslage ist für viele Frauen erschreckend vertraut. Gerade jene, die stark, fürsorglich und leistungsfähig sind, erleben sich irgendwann wie abgeschnitten vom eigenen inneren Erleben.
Der Körper meldet sich, die Seele wird laut. Juliane beschreibt eindrücklich, wie sie sich erlaubt, innezuhalten und die Beziehung in eine bewusste Pause zu führen. Keine Flucht, sondern eine Entscheidung zur Klarheit.
„Ich hatte aufgehört, mich zu spüren.
Ich funktionierte perfekt und fühlte mich gleichzeitig leer.“
(Juliane Steffen im Interview)
Liebe als zyklischer Prozess
Was folgt, ist eine Reise durch innere und äußere Landschaften. Das Buch ist in vier Abschnitte gegliedert, benannt nach den Jahreszeiten. Diese Metapher ist nicht zufällig gewählt: Juliane sieht Liebe nicht als statischen Zustand, sondern als zyklischen Prozess, analog zur Natur.
- Winter steht für Rückzug, Krise, die Dunkelheit der Unklarheit.
- Frühling symbolisiert erste Heilungsschritte, neue Sichtweisen und Selbstbegegnung.
- Sommer ist die Phase der Reife, der neuen Nähe, der gewachsenen Beziehung.
- Herbst lädt ein, loszulassen, zu integrieren, zu erkennen, was bleiben darf und was nicht.
Diese Struktur ermöglicht es, Beziehung nicht mehr als Erfolg oder Scheitern zu deuten, sondern als zyklischen Fluss.
Frauen, die sich in Krisen befinden, können sich hier wiederfinden und erkennen:
Ich bin nicht falsch. Ich bin in einer Übergangszeit. Ich darf vertrauen.
„Der Kreislauf der Liebe bedeutet für mich:
Alles darf sich bewegen und wiederkehren.“
(Juliane Steffen im Interview)
Bindungsmuster, Nervensystem und Selbstbeziehung
Ein weiterer Schwerpunkt des Buches liegt auf der Verknüpfung zwischen Beziehungserleben und Körperwissen. Juliane bringt die Polyvagal-Theorie ein, erklärt, wie unser Nervensystem auf Nähe, Stress oder Rückzug reagiert und wie alte Bindungsmuster diese Reaktionen prägen.
Die Erkenntnis: Beziehung beginnt nicht beim anderen, sondern bei uns selbst.
Wer in einer Trigger-Schleife festhängt, wer im Streit flieht oder wie erstarrt wirkt, ist nicht schwach, sondern im Überlebensmodus.
Heilung beginnt also nicht mit einem besseren Kommunikationstraining, sondern mit der Fähigkeit, sich selbst zu regulieren.
„Ich musste lernen, mich selbst zu halten,
bevor ich mich wieder einlassen konnte.“
(Juliane Steffen im Interview)
Das Buch enthält viele kleine Übungen, Impulse und Reflexionsfragen. Jedoch nicht im Sinne eines klassischen Ratgebers, sondern als Einladung, tiefer zu spüren. Besonders eindrucksvoll ist, wie Juliane immer wieder die Verbindung zum inneren Kind, zur Herkunftsfamilie und zu alten Schutzstrategien herstellt ohne Pathologisierung, sondern mit großer Liebe zum menschlichen Wesen.
Fazit:
"Liebe verletzt, Liebe heilt" ist kein schneller Trost und keine Anleitung zur perfekten Beziehung.
Es ist vielmehr ein Wegbegleiter für alle Frauen, die sich selbst inmitten einer Krise neu begegnen wollen. Juliane Steffen schenkt uns Worte, Bilder und Strukturen, die Halt geben und die daran erinnern, dass wir nicht zerbrechen müssen, um neu zu beginnen.
Ein Buch, das bleibt und das den Mut hat, vom Winter zu erzählen, um den Frühling vorzubereiten.
„Ich weiß heute: Liebe heilt. Und sie kehrt zurück.“
(Juliane Steffen im Interview)
Für wen ist „Liebe verletzt, Liebe heilt“ ein wichtiges Buch?

Für Frauen, die:
- sich in ihren Beziehungen erschöpft fühlen
- das Gefühl haben, sich selbst verloren zu haben
- alte Muster erkennen und heilen wollen
- in einer bewussten Beziehungspause sind oder darüber nachdenken
- nicht nur im Außen „beziehungsfähig“ sein wollen, sondern zuerst in sich selbst
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Highlights unseres Gesprächs
- Warum viele Frauen „funktionieren“ statt wirklich zu fühlen
- Wie eine bewusste Beziehungspause heilsam sein kann
- Der Kreislauf der Liebe: Winter, Frühling, Sommer, Herbst
- Was das Nervensystem mit Beziehungskrisen zu tun hat
- Warum Selbstregulation der erste Schritt zu echter Nähe ist
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Fotocredit: joerghaeken; canva

Daniela Hutter
schreibt, bloggt und hält Seminare zum Thema bewusste Lebensführung. Es ist ihre Passion, alte Tradition mit zeitgemässer Spiritualität zu verbinden. Mit Menschen zu sein bereitet ihr Freude und deshalb bietet sie auch persönliche Coachings an.
Als Autorin schreibt Daniela Hutter für verschiedene Zeitschriften. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Buch. Bereits erschienen sind die Bücher „Lass deine Träume wahr werden“ (2013) und „Den Tag mit Engeln beginnen“ (2008), „Mach dein Leben hell“ (2015), "Das Yin-Prinzip" (August 2016) sowie das Kartenset „Energien der neuen Zeit“ (2013) und "Karten der Weiblichkeit" (2017).
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Impulsgeberin für moderne Frauen
Daniela Hutter weiß was Frauen beschäftigt und kennt die zahlreichen Herausforderungen und Hürden, die das Leben lehrt und der Alltag bietet. Fernab von Dogmen und klassischem Feminismus ermutigt sie in ihrer Arbeit vor allem Frauen in Kontakt mit ihrem wahren FrauSein zu kommen und mutig den eigenen Weg zu gehen. Sie weist den Weg in das Innere und erinnert zugleich daran, mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen.
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