Spring auf den Zug auf ... 

... solange er langsam fährt", hat mir dieser Tage jemand geantwortet. Wir waren im Austausch was unsere Berufe betrifft und haben darüber diskutiert, wieViel es von allem gibt. Überfluss und zu viel auf allen Ebenen. Man könnte ja sagen, "man sieht vor lauter Wald keinen einzigen Baum mehr". 

 

Bücher, Seminare, Coaches - Angebote so weit das Auge reicht. Wenn Menschen Teil dieses Paketes sind, sich es zum Beruf gemacht haben, dann scheint es - zumindest nach derzeitigen Marketingausrichtungen - schwer zu sein.


Kaum zeigt sich ein Trend, springen alle mit: die Angebote werden sich immer ähnlicher, Websites sind voneinander kaum mehr unterscheidbar, kopiert wird auf allen Ebenen und die "Lockrufe" sind sich stets ähnlich: vielversprechende Challenges, kostenfreie Kurzworkshops, das Versprechen von Lifestyle,  ansprechende Wortkreationen die verlocken, mehr Lebensglück ganz einfach.

Und manchmal passiert es (mir), dass ich unsicher werde. Obwohl ich seit so vielen Jahren die internette Welt darin mitgestalte, (eigentlich) wohl weiß wofür ich stehe und welcher Berufung ich folge - tappe ich erstmal in die unbedachte Versuchung des Vergleichens und bin dann (manchmal) überfordert. Ist mein Angebot gut? Präsentiere ich meine Fähigkeiten ausreichend? Kann ich die Leser richtig abholen? Erreiche ich meine (zukünftigen) Seminarteilnehmer? Kann ich von mir überzeugen?

 

Meine innere Kritikerin und meine innere Zweiflerin, zusammen sind sie ein hervorragendes Team, melden sich dann zumeist sofort (ungefragt) zu Wort, vielmehr "mit einer Bibliothek" an Worten. Sie haben unendliche Fragen, Gedanken, Zögerlichkeiten, Einwände für mich .. machen (auch) mich klein, halten mich (kurzfristig) zurück. Befördern mich in eine Ecke ohne (eigene) Aussicht. Immerwieder mal. Und dort fühlt man sich klein. (ohnehin eines meiner Themen, aber das ist eine andere Geschichte). Da meint man auch, alle anderen machen es besser. Und in der Ecke fühlt es sich so an, als ob das eigene ohnehin unzureichend und viel zu wenig ist. Möglicherweise sogar überflüssig.

 

Alle anderen scheinen es sehr gut zu machen. Alle anderen scheinen immer dem Geist der Zeit zu folgen. Alle anderen scheinen zu sehen welche Richtung die aktuelle ist, die Menschen sich wünschen - alle anderen scheinen um den (richtigen) Zug zu wissen, zumindest bei oberflächlicher Betrachtung.

 

Manchmal lasse ich mich sogar verlocken aufzuspringen, mitzufahren. Noch jedes Mal bin ich bei der nächsten Haltestelle wieder abgesprungen, bewusst ausgestiegen. Es fühlt sich (für mich) einfach nicht stimmig an. Das Eigene hat im Großraumzug kaum Platz. Vielmehr muss man um seinen Platz (manchmal) richtig kämpfen und ihn auch verteidigen. Und ein bissl ist es immer wie am Bahnhof: ein Kommen und Gehen, eilig und hektisch. Jeder auf seinem Weg, zu selten der Blick nach links oder rechts. Man muß sehr bedacht sein, dass man mit niemandem zusammen stößt, jeder scheint (nur) auf seine Richtung bedacht. Irgendwie ein turbulentes (unangenehmes) Durcheinander.

 

Darauf hab ich keine Lust (mehr). Meine innere Stimme und ich wollen für MICH (ein)stehen. Eigener Platz, eigener Raum, eigene Insel. Das kreier' ich mir (weiterhin). Ich will "meines" machen. Ich will mich nicht  (mehr) vergleichen. Ich will *einfach* Freude daran haben, was ich tue. Ich will meinen ganz eigenen Platz einnehmen, Lifestyle oder nicht. Mainstream oder dementgegen. Ich will ehrlich sein und mich nicht verkaufen. Ich will zu meinen Schwächen stehen und meine Stärken anbieten. Ich will meine Tiefe präsentieren und nicht mit der Oberfläche blenden.

 

Solange ich Züge an mir vorüber fahren lasse, gelingt mir das auch ganz gut. Verweilen wo ich bin, da als jene die ich bin.

 

Einerlei welcher Zug wohin gerade fährt, und einerlei in welchem Tempo - ich springe (ganz bestimmt) nicht (mehr) auf. Das verspreche ich mir. Hier und Jetzt. Und dir auch.

Und du dir vielleicht auch? Genau jetzt, weil es (das Thema) grad so passt?


 

 

Fotocredit: Fotolia_29294331


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Daniela Hutter

schreibt, bloggt und hält Seminare zum Thema bewusste Lebensführung. Es ist ihre Passion, alte Tradition mit zeitgemässer Spiritualität zu verbinden. Mit Menschen zu sein bereitet ihr Freude und deshalb bietet sie auch persönliche Coachings an.

 

Als Autorin schreibt Daniela Hutter für verschiedene Zeitschriften. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Buch. Bereits erschienen sind die Bücher „Lass deine Träume wahr werden“ (2013) und „Den Tag mit Engeln beginnen“ (2008), sowie das Kartenset „Energien der neuen Zeit“ (2013). Ihr neuestes Buch „Mach dein Leben hell“ erscheint im August 2015. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Buch "Das Yin-Prinzip" (erscheint 2016)

 

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