Auf der Suche nach dem Glück

Daniela Hutter, Göttinnenkraft erwacht im weiblichen Bewusstsein der Frauen der neuen Zeit

Es ist einer jener Tage: Alle Glücksboten scheinen mich aus ihrer Adressliste gestrichen zu haben. Jegliche

Nachricht, jegliches Schreiben, jeglicher Dialog und  jegliches Erleben zeigen sich destruktiv. Und ich fühle

mich, als ob mein Leben ein Zusammenspiel mit dem Unglück vereinbart hätte.

 

Und wie komme ich zum Glück?

 

Bin ich wirklich meines Glückes eigene Schmiedin? Bin ich tatsächlich dafür verantwortlich, dass das Glück an

der Sonnenseite meines Lebens zu finden ist? Um etwas dafür tun zu können, müsste das Glück in seinem

Wesen greifbarer zur Verfügung stehen. Ich suche nach Gedanken zum Glück, ich suche nach Worten, die die

Gedanken beschreiben. Und so begegne ich zugleich in diesem Moment meiner eigenen Sprachlosigkeit hinsichtlich des Glücks und stelle fest, dass es gar nicht so einfach ist, Glück zu definieren.

 

Es scheint nicht wirklich in Worte fassbar zu sein. Diese Wortlosigkeit teile ich wohl mit der Menschheit

– denn es formulierte bereits Aristoteles: „Glück ist das vollkommene und selbstgenügsame Gut“.

Vernunft, Wille und Begehren brauchen das Gleichgewicht.

Bei Platon lesen wir, dass der Mensch nur dann glücklich sein kann, wenn die drei Aspekte der Seele – Vernunft, Wille und Begehren – im Gleichgewicht sind. Damit wurde schon damals die Annahme aufgestellt, dass das Glück nur dann zu finden ist, wenn der Mensch sich selbst (erneut) zuwendet. Glück ist somit nicht im Außen zu

finden und nicht von äußerlichen Faktoren abhängig. Glück trägt das Bewusstsein in sich, dass jeder Mensch

für sein eigenes Glück verantwortlich ist. 

 

Wenn ich das Glück nicht beschreiben kann, habe ich dann keine Chance auf das Glück? Verwehre ich es mir selbst? Dieser Gedanke erscheint mir heikel und ich ringe nach einer Definition von Glück. Ich will schließlich glücklich sein. Und just in dem Moment die Erkenntnis:

 

„Glück kannst du nicht wollen. Glück lässt sich nicht über den Verstand definieren“.

 

Glück ist ein Gefühl

Und ich spüre, dass Glück ein Gefühl ist. Doch Gefühle erlebe ich selten statisch. An manchen Tagen reicht ganz wenig und ich erlebe mich unermesslich glücklich – und an anderen Tagen scheint nichts ausreichend zu sein, um mein Unglücklich-Sein durch ein Glücksgefühl zu ersetzen. So wie heute ...

 

Glück und Unglück sind ein Paar, sie sind sich einander unglaublich nah. Ein Quäntchen hier, ein Quäntchen dort und schon macht das Leben einen scheinbar großen Unterschied. Individuell und subjektiv ist die Wahrnehmung wohl, jeden Augenblick neu. Und diese Erkenntnis bringt mich auf eine Spur. Wenn sich die Empfindung für das Glück stets neu definiert, an Umständen orientiert und anpasst – dann ist die Chance für das Glück auch in jedem Moment neu gegeben. Welch erhellender Gedanke! Ich spüre, ich kann womöglich etwas tun – für das Glück.

 

Mein Verstand bietet sich als Glückspartner an und reicht mir eine Vielfalt an Gedanken, was ich tun könnte, um glücklicher zu sein. Es erscheint verlockend. Doch einen Moment lang kann ich diesem Versuch widerstehen und schon zeigt sich die nächste Frage:

 

  • „Doch, was, wenn ich dann nichts mehr für das Glück tue?
  • Nicht mehr kann oder nicht mehr will? Was ist dann?
  • Verabschiedet sich das Glück dann wieder?
  • Drängt sich das Unglück als ungebetener Gast erneut in mein Leben?“

 

 

Fühlbar will sich eine andere Erkenntnis zeigen. Die Bürde liegt wohl in der Trennung, die ich stets vollziehe. Welch ein Mysterium, dass scheinbar dieselben Zutaten des Lebens manchmal Glück und manchmal Unglück fühlen lassen. Es scheint eine Verführung des Lebens zu sein, im wahrsten Sinne des Wortes. Mal hierhin, mal dorthin – immer scheinbar dem Glück nach. 

Manipulation der Konsumindustrie?

Nicht selten passiert es, dass man der Verlockung des Kompensierens verfällt: Es ist die Konsumindustrie (und unser entsprechendes Verhalten), das uns versucht weiszumachen, Glück wäre erreichbar, wenn wir dieses oder jenes kaufen, diesem oder jenem Trend folgen. Es kann nur ein Versuch bleiben, währt nur kurz und verpufft alsbald. Es bleibt die Leere, die Sehnsucht und der Ruf nach dem Glück.

Was wäre, wenn das Glück gar nicht existiert?

  • Existiert kein Glück, nehmen wir nur Unglück wahr?
  • Oder umgekehrt, gäbe es kein Unglück, wäre dann da nur mehr das Glück?
  • Könnte der Verzicht auf Glück bedeuten, dass wir uns das Wechselbad der Emotionen ersparen und damit den Jojo-Effekt der Aufs und Abs der Glücks- bzw. Unglücksgefühle beenden?

 

Die Antwort lautet: Glück ist polar. Glück kennt Unglück.

 

Unbestritten ist, dass Glück von äußeren Faktoren abhängt. Individuell festlegbar. Schmieden wir am Glück, schmieden wir zugleich auch am Unglück.

 

Wie ist aber nun der Ausweg aus der Sackgasse des unglücklichen Glücks zu finden?

 

Wir alle kennen jenes Gefühl, das uns immer wieder erfüllt und uns erhaben über die Tiefen des Lebens springen lässt. Ein Gefühl, das uns durch das Leben trägt und in welches wir eintauchen als Fluss des Lebens: Es ist die Freude. Freude ist ein Gefühl der inneren Erfüllung.

Freude als Quelle des Glücks

Doch wohl kenne ich auch aus meinem Leben jene Zeiten, in denen ich mich nach der Freude sehnte. Es war jene Zeit des Lebens, als ich meinte, es ist das Leben, das sich meiner bedient und nicht bemerkte, dass es umgekehrt sein darf.

 

Aus der heutigen Sicht erkenne ich, dass es einen einzigen Grund dafür gab:

Ich hatte die Verbindung zu mir verloren. Ich war irgendwo, nur nicht bei mir selbst.

 

Die Ursachen und Gründe dafür waren vielfältig und in erster Linie wohl dadurch bedingt, dass ich mich einerseits anpasste und anderseits meinem Umfeld erlaubte, über mich zu bestimmen. Und zudem war ich beschäftigt mit Suchen und Ausprobieren, wobei ich stets am Außen meines Daseins orientiert war. Ich wollte im Außen finden und im Außen die Antwort erhalten auf die Frage, was mir fehlte. Doch das Leben lehrte mich durch die Erfahrungen anderes.

 

Freude als die Antwort auf die Suche nach dem Glück

Jetzt kenne ich die Freude als meinen täglichen Begleiter. Ja, ich hab mich für Freude entschieden, bewusst. Ich nenne es nicht Glück, sondern differenziere es ganz bewusst. Glück kennt die Opposition des Unglücks. Aber Freude ist – Freude. Wenn Freude fehlt, fehlt sie. Wenn Glück fehlt, erlebe ich stattdessen vielleicht das Unglück. Doch wenn mir die Freude fehlt, fehlen würde, dann wäre ihr Platz frei. Freude erlebe ich als Bewusstseinszustand. Ich erlebe dabei die Freude nicht als etwas, das gebunden ist an ein Ereignis oder an materielle Dinge (zum Beispiel, wenn man zu einem Anlass ein Geschenk erhält), sondern viel mehr als eine erhöhte Schwingungsfrequenz im Körper, verändertes Bewusstsein, mehr Licht im eigenen Wesen. So wage ich zu sagen:

 

Gelebte Spiritualität ist Freude.

 

Denn Freude erlebe ich als etwas Göttliches.


Dieser Text erschien zunächst als Artikel im Magazin Vita

 

(c) copyright, auch auszugsweise ausschließlich unter der vorgegebenen vollständigen Quellenangabe 

 

 

Fotocredit: shutterstock_521627071


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Daniela Hutter

schreibt, bloggt und hält Seminare zum Thema bewusste Lebensführung. Es ist ihre Passion, alte Tradition mit zeitgemässer Spiritualität zu verbinden. Mit Menschen zu sein bereitet ihr Freude und deshalb bietet sie auch persönliche Coachings an.

 

Als Autorin schreibt Daniela Hutter für verschiedene Zeitschriften. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Buch. Bereits erschienen sind die Bücher „Lass deine Träume wahr werden“ (2013) und „Den Tag mit Engeln beginnen“ (2008), sowie das Kartenset „Energien der neuen Zeit“ (2013), „Mach dein Leben hell“ (2015) und "Das Yin-Prinzip" (August 2016)

 

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Impulsgeberin für moderne Frauen

Daniela Hutter weiß was Frauen beschäftigt und kennt die zahlreichen Herausforderungen und Hürden, die das Leben lehrt und der Alltag bietet. Fernab von Dogmen und klassischem Feminismus ermutigt sie in ihrer Arbeit vor allem Frauen in Kontakt mit ihrem wahren FrauSein zu kommen und mutig den eigenen Weg zu gehen. Sie weist den Weg in das Innere und erinnert zugleich daran, mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen.

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