Wie die Seele dein Herz heilt

Daniela Hutter Liebeskummer wie die Seele schmerzt und das Herz zu heilen vermag Yin Prinzip

Da stand sie nun auf dieser Brücke. In ihrer Hand den Schlüssel, ihr Blick auf das Vorhängeschloss gerichtet, das da hängt. Vor fast zwei Jahren hatten sie es gemeinsam auf der Brücke angebracht – ein Symbol für ihre Liebe sollte es sein. Ein Leben lang. Nach weniger als zwei Jahren ist nun alles vorbei.

„Wir – das ist mir verloren gegangen“, waren seine Worte. Damit war alles aus. Er hatte ihre Beziehung beendet. Sie war gerade dabei, ihr Leben umzukrempeln, alles aufzugeben. Sie war bereit für ihn, sich ihm und einem Leben mit ihm hinzugeben, anzuvertrauen. Sie atmet tief, Kummer sitzt in ihrer Brust, Tränen laufen über ihr Gesicht. Sie will festhalten an ihm. Sie will diese Liebe nicht gehen lassen, kann sie nicht loslassen. Er war ihr Alles. Noch nie in ihrem Leben scheint sie so tief geliebt zu haben, so bedingungslos. Darf das nun die Antwort sein? Darf es einfach aus sein? Ist das fair?

 

Liebeskummer. Es ist der Schmerz, dem niemand entgeht. Er scheint klein und unbedeutend, wenn ihn andere erleiden. Spürt man ihn selbst, ist er unerträglich. WAS HILFT? Muss man loslassen, um die Liebe festzuhalten? Kann die Seele ein gebrochenes Herz heilen?

 

Sie lässt sich verzweifelt auf den Boden sinken, hockt sich auf die Brücke,lehnt sich ans Geländer, schließt die

Augen. Ein innerer Film läuft ab. Fast zwei Jahre zuvor, als sie diesen Mann traf. Sich zu verlieben stand nicht auf

ihrem Plan. War sie doch selbst in einer Beziehung, schon seit Jahren. Die Tage waren ganz okay, nicht unbedingt himmelhochjauchzend und der siebte Himmel hing nicht mehr so voller Geigen, doch es war okay. Ihr Alltag gab ihr Sicherheit und sie war zufrieden. Und dann plötzlich dieser Moment, ein Augenblick – im wahrsten

Sinn des Wortes – wie ein Blitz schlug es ein, und sie hatten sich ineinander verliebt. Es war einfach um sie geschehen. 

 

Zwei Seelen die sich begegneten, die sich in ihrer Tiefe als eine fühlten. In jener Sekunde wusste sie darum: Lässtsie es jetzt zu, erlaubt sie sich nachzugeben, dann wird eine Welle folgen.

 

Eine Welle des Lebens, die sich nicht aufhalten lässt. Eine Welle, die den Atem nehmen kann. Der Verstand mahnte. Dennoch wurde sie schwach. „Schwach“? Deshalb weil sie einen Moment lang die Kontrolle abgab, dem Gefühl im Bauch und im Herzen den Raum geben wollte? Wer weiß schon, wohin die Seele führt? Es folgte eine Hochzeit und eine Tiefzeit. Berg- und Talfahrt, alle Tage immer wieder. Dieses neue Verliebtsein schenkte ihr neues Leben. Doch da war auch ihr altes Leben, ihr sicheres Leben. Dieses war überschaubar. Den

Liebsten zu Hause kannte sie in all seinen Facetten. Er war berechenbar und damit verlässlich. Genauso wie

ihr Leben. Es war abzusehen, wie die Tage verlaufen, das nächste Jahr – vielleicht sogar all die folgenden Jahre

des Lebens. Und dann war da die neue Liebe. Unberechenbar, verboten, ungehemmt, wild und intensiv. In

den Momenten, wo sie mit ihm zusammen war, fühlte sie sich lebendig, ausgelassen, weiblich – ja und auch

sexy. Sie erlebte sich wieder ganz als Frau, ganz in ihrem Element. Davon wollte sie mehr. Sie dürstete geradezu danach.

 

„Follow your heart“ war eine Melodie, zu der sie tanzen wollte – den Tanz des Lebens aufnehmen. Doch es schien, wann immer sie bereit war zu tanzen, verstummte die Melodie. Sie hatte eine Entscheidung zu fällen. Doch Ängste hielten sie zurück. Veränderung zu wagen schien ihr zu unsicher. Und das offene Gespräch mit dem treuen Liebsten zu Hause scheute sie. Sie wollte nicht verletzen, sie wollte es vermeiden, Verursacherin seines möglichen Herzschmerzes zu sein. Die Verantwortung, sein Leben scheinbar zu zerstören, schien ihr untragbar. So bewegte sie sich zwischen zwei Welten, zwischen zwei Leben und damit zwischen den beiden Lieben. „Follow your heart“ blieb ihre Vision, das lebendige Leben rief und lockte. Verliebt hatte sie mit diesem Mann Zukunft geplant, Bilder kreiert. Sie wollte mit ihm leben – meinte sie. Irgendwie flüchtete sie aus ihrem Alltag in eine Illusion. Genau. Und die ist geplatzt, wie eine Seifenblase. Plötzlich. Justament dann, als sie endlich bereit war, es zu wagen.

 

Die Entscheidung war innerlich gefällt, Vorbereitungen waren getroffen, es fehlte nur mehr ein kleiner Schritt.

Da machte er einen Rückzieher. Lag es daran, dass sie nun ernst machte? Hatte sie zu lange gezögert? War’s

ihm mit ihr gar nicht ernst? Waren seine schönen Worte nur Hülsen leerer Sprüche? Einerlei. Es ist aus, vorbei.

Sie wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. Es tut so weh. Scheinbar hat sie nun alles verloren. Die Liebe ihres

Lebens, ihre Zukunft, ihren Weg und ihr Vertrauen in die Liebe.

 

Der Blick fällt wieder auf den Schlüssel. Was tun? Das Schloss öffnen? Und da spürte sie ein inneres „Nein“.

Würde sie diese Schloss jetzt öffnen, würde sie zugleich ihr Herz verschließen und damit auch den Glauben

an die Liebe. Als sie gemeinsam das Schloss angebracht haben, trug sie die Weite des Himmels in ihrem Herzen.

Das Universum schien sie zu umarmen, das Glück ließ sie tanzen.

 

All dies und noch viel mehr hatte mit ihm wieder in ihr Leben Einzug gehalten. Würde sie das Schloss jetzt

öffnen, wäre es, als ob sie die Liebe selbst zurückweisen würde und auch die Schmetterlinge der Verliebtheit,

und damit jene Zeit, die sie sich so lebendig fühlen ließ. Jene Zeit, in der sie wieder mit ihrer innersten Essenz

in Kontakt gekommen war, Verbindung mit sich herstellte, die ihr im Alltag verloren gegangen war.

 

Sie fühlt, sie muss ihn gehen lassen. Loslassen von ihren Träumen und Bildern. Die gemeinsame Zeit ist vorbei. Der Auftrag, mit dem diese Seele in ihr Leben kam, ist erfüllt. „Es tut aber so weh“, sprach sie laut aus, als wollte sie der Erkenntnis eine Antwort geben. „Ja, es tut weh“, fühlte sie eine innere Zustimmung. „Es darf wehtun. Es soll wehtun.

 

Denn nur wenn du den Schmerz fühlst, kannst du ihn heilen, und nur wenn du den Schmerzheilst, dann kannst du die Geschenke dieser Erfahrungen integrieren. Alles andere wäre ein Verdrängen, alles andere würde die gemeinsame Zeit mit ihm überflüssig machen. Doch so kann sie dir zum Geschenk werden.“ Oh ja. Das fühlt sich gut an. Eine wohltuende Ruhe senkt sich über sieund sie spürt, sie hat sich für den ersten Schritt entschieden, hin zur Heilung, hin zu einem offenen Herzen und damit hin zur Liebe.

 


Dieser Text erschien zunächst als Artikel im Engelmagazin 

 

(c) copyright, auch auszugsweise ausschließlich unter der vorgegebenen vollständigen Quellenangabe 

 

 

 

Fotocredit: shutterstock_363374018_Shayneppl


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Daniela Hutter

schreibt, bloggt und hält Seminare zum Thema bewusste Lebensführung. Es ist ihre Passion, alte Tradition mit zeitgemässer Spiritualität zu verbinden. Mit Menschen zu sein bereitet ihr Freude und deshalb bietet sie auch persönliche Coachings an.

 

Als Autorin schreibt Daniela Hutter für verschiedene Zeitschriften. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Buch. Bereits erschienen sind die Bücher „Lass deine Träume wahr werden“ (2013) und „Den Tag mit Engeln beginnen“ (2008), sowie das Kartenset „Energien der neuen Zeit“ (2013). Ihr neuestes Buch „Mach dein Leben hell“ erscheint im August 2015. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Buch "Das Yin-Prinzip" (erscheint 2016)

 

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Impulsgeberin für moderne Frauen

Daniela Hutter weiß was Frauen beschäftigt und kennt die zahlreichen Herausforderungen und Hürden, die das Leben lehrt und der Alltag bietet. Fernab von Dogmen und klassischem Feminismus ermutigt sie in ihrer Arbeit vor allem Frauen in Kontakt mit ihrem wahren FrauSein zu kommen und mutig den eigenen Weg zu gehen. Sie weist den Weg in das Innere und erinnert zugleich daran, mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen 

 

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