Geht das, "spirituell überlastet" ... ?

Fragst du dich auch manchmal: „Warum tu ich mir das Ganze eigentlich an?“ Ich meine das umfassende Tun,  die Kontakte mit den Engeln, die Gebete, Meditationen usw. An manchen Tagen ertappe ich mich tatsächlich bei dieser Frage. Sie gilt der spirituellen Lebensweise, für die ich mich entschieden habe: „Wozu eigentlich?“

Warum meine ich, dass ein bewusst gelebter Alltag besser ist? Es kommen Zweifel auf: Will ich mich vielleicht nur abgrenzen vom ganz normalen Leben, von normalen Menschen, die mit den meisten Dingen, die mir wichtig sind, so gar nichts am Hut haben?


Ja, es gibt die Tage, an denen ich mir denke, ob es nicht leichter wäre, so zu leben, wie die vielen Menschen in meinem Umfeld: Morgens aufstehen und den einfachen Weg wählen. Auf gut Deutsch, sich einfach nix pfeifen und scheren. Den (scheinbaren) einfachen Weg wählen.  Ellbogen raus, wenn nötig, und auf sich selbst immer als Erstes bedacht. Die anderen sollen schauen, wo sie bleiben – ganz nach dem Motto: „Jeder

ist seines Glückes Schmied.“

Warum stets die Bedeutung hinter allem suchen? Warum ergründen, was die Seele will? Wer braucht schon den Spiegel der anderen? Weshalb soll ich die Botschaften der Krankheiten erkennen, wenn es mir mit einer Schmerztablette viel schneller besser geht? Und all der Aufwand mit der Selbstliebe! Es reicht doch, wenn mich die anderen lieben.... (#augenzwinker).  Gegen Frust könnte es  helfen neue Schuhe zu kaufen oder ein Glas Prosecco zu trinken. Statt die Selbsterkenntnis-Bücher all meiner lieben Autorenkollegen zu lesen, könnte ich auch  irgendeine Trash-Sendung im Fernsehen ansehen. Statt zu meditieren könnte ich eine Quiz-Show ansehen. Selbst das Promi-Magazin beim Friseur erscheint mir in solchen Phasen (möglicherweise) lesenswerter als eines der Magazine, für die ich regelmässig schreibe, (#nochmals_augenzwinker)

 

An solchen Tagen, wo mein innerer SabotageZweifeler das "Warum eigentlich?" so laut in mir klingen lässt, könnte schon mal der Wunsch laut werden: Ich möchte (wieder) ein ganz normales Leben, ein stinknormales. So wie es früher war, bevor ich von Engeln und dergleichen hörte. An dieser Stelle oute ich mich: Manchmal kommt es mir anstrengend vor, spirituell zu sein. Solche Tage habe ich manchmal. Nicht oft. Aber manchmal. Mittlerweile kenne ich das schon.

 

Ernst nehme ich mich dabei nicht mehr. Ich erkenne MICH in diesem "Schauspiel" und ich höre den  inneren Hilferuf. Ich fühle mich zerrissen. Doch von was? Die Antwort liegt auf der Hand: Es ist das Leben. Es ist die Intensität. Und ich bin es. Es ist all das, was ich mir selber aufbürde. Ich packe zu viele Vorhaben in die Tage, ich sage zu oft „Ja“, quetsche den Kalender voll und verlängere die To-do- Liste.

 

Denn bei alledem lasse ich nicht locker, bin streng zu mir selbst, verlange Perfektion. Wer als spirituelle Autorin und Seminarleiterin arbeitet, hat schließlich Verantwortung: Ich will authentisch sein. So stehe ich früh auf, meditiere, mache Yoga, schreibe Tagebuch, reflektiere, über mich in Ritualen, nutze die Zeitqualität, bete, lege Mandalas, entschlüssele die Botschaften, stelle mich in Sonnenauf- und -untergang, selbst wenn sich die

Sonne hinter den Wolken versteckt ...

 

All das neben dem normalen Alltag: Ich schreibe Texte, coache Klienten, erledige Buchhaltung, bringe Pakete zur Post, verbringe Zeit mit meinem Mann, erledige den Haushalt. Das ist mein Leben: zwischen Spiritualität und ganz normalem Alltag. Ich erkenne: „Ich bin spirituell überlastet.“ Es dauert manchmal eine Weile, bis ich das selbst wahrnehme. Zuvor kommt Frust hoch und mit dem Frust die Frage nach dem „Wozu?“. Die altbekannten Muster, die uns alle steuern, legen dann sofort nach: „Bringt doch eh nix, lass es doch.“

 

Das Dilemma zeigt: Mit meinem Be-Mühen (schon das Wort offenbart es im Grunde) erzeuge ich innere Trennung. Alltägliches Leben und spirituelles Handeln gehen dann nicht mehr Hand in Hand, sie laufen als voneinander getrennte Programme. Das erzeugt innere Zerrissenheit. Damit entsteht ein Leck, an dem man Energie verliert. Das belastet und zehrt, erschöpft. Der Trennung ist stets die Ablehnung nah. Und: Um

die Einheit wiederzugewinnen, lehnt man einen Teil ab. Dann hat man nicht mehr zwei Teile, sondern nur noch eins. Doch das andere fehlt.

 

Doch ich durchschaue mich. Weil ich weiß, dass mein spirituelles Ich Teil von mir ist, entscheide ich mich für mich und "all of me". Ich bin das alles. Deshalb wird jetzt entrümpelt und Platz geschaffen – für mich.

 

Weniger ist mehr.


Dieser Text erschien zunächst als Artikel im Engelmagazin 

 

(c) copyright, auch auszugsweise ausschließlich unter der vorgegebenen vollständigen Quellenangabe 

Fotocredit: shutterstock_391541998_Dean Drobot


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Daniela Hutter

schreibt, bloggt und hält Seminare zum Thema bewusste Lebensführung. Es ist ihre Passion, alte Tradition mit zeitgemässer Spiritualität zu verbinden. Mit Menschen zu sein bereitet ihr Freude und deshalb bietet sie auch persönliche Coachings an.

Als Autorin schreibt Daniela Hutter für verschiedene Zeitschriften. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Buch. Bereits erschienen sind die Bücher „Lass deine Träume wahr werden“ (2013) und „Den Tag mit Engeln beginnen“ (2008), sowie das Kartenset „Energien der neuen Zeit“ (2013), „Mach dein Leben hell“ (2015) und "Das Yin-Prinzip" (2016)

 

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Impulsgeberin für moderne Frauen

Daniela Hutter weiß was Frauen beschäftigt und kennt die zahlreichen Herausforderungen und Hürden, die das Leben lehrt und der Alltag bietet. Fernab von Dogmen und klassischem Feminismus ermutigt sie in ihrer Arbeit vor allem Frauen in Kontakt mit ihrem wahren FrauSein zu kommen und mutig den eigenen Weg zu gehen. Sie weist den Weg in das Innere und erinnert zugleich daran, mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen 

 

Daniela Hutter - Das Yin Prinzip

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