Der Weg des Yin ruft uns dazu auf, Körper - Geist - Seele (wieder) zu vereinen. Yoga ist ein Weg dazu. Yin-Yoga ganz besonders. Stefanie Arend ist dazu Pionierin und hatte zunächst verschiedene Ausbildungen in unterschiedlichen Yoga-Richtungen gemacht, bis sie nach Jahren des Ausprobierens im Yin Yoga Teacher Training von Paul und Suzee Grilley endlich das gefunden hat, was sie so lange gesucht hatte.
So ist es mir eine Freude ihre Weisheit hin zum Körper und hin zum Yin in meiner Reihe #yinlove4you an Euch weiterzureichen:
Kennst du das? Du gibst von Herzen gern positive Energie weiter an deine Umwelt, du kümmerst dich liebevoll um andere, vielleicht arbeitest du sogar in einem Beruf, bei dem es um dieses Thema geht, z. B. als Masseur, Yogalehrer, Krankenschwester usw. Aber irgendwann kommst du möglicherweise an einen Punkt, an dem du dich übermüdet, antriebslos oder sogar innerlich leer fühlst. Ich kenne dieses Gefühl selber auch. Ich arbeite seit Jahren als Yogalehrerin in einer „One-Woman-Show“, das heißt, ich habe in meinem Studio über Jahre alle Kurse selber gegeben, auch an besonderen Tagen wie meinem Geburtstag oder sogar wenn ich mal gekränkelt habe. Es hat mir nie viel ausgemacht, denn ich liebe es zu unterrichten und es ist für mich eine Erfüllung, diesem Ruf folgen zu dürfen. Aber eines Abends stand ich vor meinem Kurs, ich hatte noch zwei Power-Yoga-Kurse zu je 90 Minuten vor mir, und fühlte mich selber völlig ausgepowert. Ich hatte überhaupt keine Kraft mehr und wollte mich am liebsten einfach nur zurückziehen und meine Ruhe haben.
Mir wurde klar, dass ich mich überfordert und dabei viel zu wenig um mich selbst gekümmert hatte.
Ich kämpfte innerlich an gegen meine Tränen, die so gern nach draußen wollten. Aber ich wollte meine Kursteilnehmer, die freudig vor mir auf der Yogamatte standen, nicht enttäuschen und habe die Kurse noch irgendwie hinbekommen. Dieser Abend war für mich jedoch ein Wendepunkt in meinem Leben. Mir wurde klar, dass ich mich überfordert und dabei viel zu wenig um mich selbst gekümmert hatte. Ich war in einem totalen Yang-Überschuss und mein Yin wollte dringend genährt werden.
Du darfst hier einfach nur SEIN, so, wie du bist, ohne dich für irgendjemanden oder irgendetwas zu verbiegen.
Zu genau diesem Zeitpunkt kam Yin Yoga in mein Leben und ich habe diese Praxis voller Dankbarkeit angenommen und mehr und mehr in mein Leben integriert. Im Yin Yoga werden unsere Meridiane, unsere Energieleitbahnen, minutenlang in einem passiven Muskelzustand gedehnt und komprimiert. Dadurch hat diese Praxis einen ähnlichen Effekt wie eine Akupunkturbehandlung.
Ich merkte sehr schnell, wie meine Energie wieder ins Fließen kam und ich mich genährt und energetisch harmonisiert fühlte. Es war ein großes Geschenk in meinem Leben und ich kann es mir nicht mehr ohne diese Praxis vorstellen. Manchmal gibt es Tage, da habe ich nur 10 Minuten Zeit für meine Yoga-Übungen, aber auch diese wenigen Minuten können einen wunderbar positiven Effekt geben. Ich lasse sie nicht mehr aus, denn ich habe eingesehen, dass ich, seitdem ich endlich gelernt habe, mich auch um mich selbst zu kümmern, ich wieder viel mehr Kraft habe, die Dinge umzusetzen, die mir wichtig sind.
Zurückzufinden zur Sanftheit, zur Langsamkeit, zum Spüren und zum Loslassen des Leistungsdenken
Ich glaube, dass heutzutage sehr viele Menschen in einem Zustand des Yang-Überschusses sind. Immer wieder höre ich in meinen Yin-Yoga-Ausbildungen ähnliche Geschichten, meist von Frauen. Speziell die ständige Erreichbarkeit durch Handies und Internet tragen in meinen Augen dazu bei. Yin Yoga kann uns das Gegenteil schenken. Zurückzufinden zur Sanftheit, zur Langsamkeit, zum Spüren und zum Loslassen des Leistungsdenken.
Du darfst hier einfach nur SEIN, so, wie du bist, ohne dich für irgendjemanden oder irgendetwas zu verbiegen. Tu dir selber den Gefallen, immer wieder bewusst nach innen zu spüren, um wahrzunehmen, was du gerade brauchst. Vielleicht ist das ein Waldspaziergang, eine geführte Meditation oder ein ausgedehntes Bad. Und scheue dich nicht davor, dir Zeit für dich selbst zu nehmen. Selbstfürsorge ist wichtig und nährt dich auf allen Ebenen. Und diese liebevolle Energie kommt wiederum auch anderen zugute.
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Stefanie Arend ist YogaLehrerin - sie hatte viele Jahre ein eigenes Yogastudio, in dem sie Tausende von Yogakursen gegeben hat und dadurch viel Unterrichtserfahrung sammeln durfte. Seit einigen Jahren bildet sie Interessierte im Yin Yoga aus, was ihr sehr viel Freude bereitet. Als Ernährungsberaterin arbeitet sie ganzheitlich und integriert dabei verschiedene Ansätze in ihre Beratungen
Yin Yoga stärkt nicht nur den Körper, macht ihn vitaler und leistungsfähiger, sondern hilft auch bei vielen typischen Alltagsbeschwerden. Ob Zähneknirschen, Schmerzen während der Periode, depressive Verstimmungen, Verspannungen oder Reizdarm – Stefanie Arend hat zahlreiche Yin-Yoga-Sequenzen zusammengestellt, durch die aktiv die Selbstheilung von Geist und Körper angeregt wird und sich schon bald wieder gelassen und schmerzfrei fühlt. Ergänzt durch Tipps zur gesunden Ernährung und Meridian-Heilkunde sowie Übungen aus der Faszientherapie bietet dieser Ratgeber ein ganzheitliches Yoga-rundum-Programm für Einsteiger und Fortgeschrittene.