So trainierst du deine seelische Widerstandsfähigkeit

Daniela Hutter bloggt über Themen von Weiblichkeit, Frausein, Partnerschaft, Beziehung, Yin-Prinzip. Sie ist Autorin und Coach.

Als Autorin stolperte ich zunächst über die Begriffe „Widerstandsfähigkeit“ und „Seele“. Und dann der Gedanke eine Art „Training“ daran zu koppeln, kreierten ein Konzept, wogegen sich mein intuitives Schreiben sogleich wehrte.

 

Wofür oder wogegen braucht denn die Seele den Widerstand? Die schnelle Antwort lautet. Für nichts. Seele ist. Seele steht über allem.

 

Doch ganz schnell formulieren sich Worte und Gefühl (und darin erken- ne ich bereits den Dialog mit meiner Seele), „So einfach ist es ja eben nicht.“ Genau. Und darin zeigt es sich bereits.

 

Es gibt wohl eine Kraft, die offensichtlich jener Kraft, die uns von der Seelenebene her bewegt, entgegenwirkt. Die (Lebens)Erfahrung zeigt – es ist das Leben, der Alltag und das menschliche Sein. Und daraus kreiert sich das Bild: Zwei Qualitäten die, warum auch immer, gegeneinander wirken. Und damit eine davon ihren Standpunkt (be)halten kann, nimmt sie die verwurzelte Qualität der Widerstandsfähigkeit ein. In diesem Moment verliert das Wort „Widerstand“ sein negatives Konzept. Und ich erkenne, von Anfang hatte ich für das Thema ein Eti- kett: nämlich, dass Widerstand negativ sei und dass es den nicht brauche.

 

Offensichtlich zeigt sich aber ein anderes Bild: Es gibt zwei Kräfte, die aufeinander wirken. Dazu formuliere ich gerne die zwei Aspekte meines Seins: mein SeelenIch und mein MenschenIch. Sie wirken zusammen für die Entwicklung meiner Persönlichkeit. In der Natur des Erlebens ist es so, dass wir auf der menschlichen Ebene mit einem starken Ego verbunden sind, das klare Vorstel- lungen und Konzepte für unser Leben und wohl auch daran  festhält. Unser menschliches Ich ist oft nicht ganz konform mit jenen Aspekten, die uns die Seele als Entwicklungsweg der Persönlichkeit reicht. Impulse und Einflüsse werden vom MenschenIch dann oft als Risiko, Störungen und Fehlentwicklungen gerichtet. So sucht unser menschliches Ich dann die Möglichkeit von Ablehnung, Ausweg oder die Flucht. 

Krisen gut zu bewältigen, kann man erlernen.

 

Und an dieser Stelle entsteht bereits das nächste Bild: in den Verhaltensmustern, die wir uns angeeignet haben, reagieren wir oft so, dass es einen Sieger oder einen Stärkeren in diesem imaginären Wettbewerb zwischen Menschen- und SeelenIch gibt. Der Wettbewerb ist das Leben und der Alltag einerseits, und damit unser Bedürfnis nach Kontrolle, Sicherheit und Liebe. Und auf der anderen Seite erkennt man den Raum für Entwicklung und Wachstum der Persönlichkeit, eingebettet in Freiraum, Vertrauen, Zuversicht.

 

An dieser Stelle treffen zwei Sichtweisen aufeinander. Der Mensch und sein Ego, formieren mit dem kontrollieren wollenden Verstand eine Vorstellung wie es zu laufen hat. Er hängt sich auch fest an Details und versucht immer wieder den Ablauf der Erfahrungen zu planen, zu beein- flussen und in das Ziel der Vorstellungen zu pressen. Und auf der anderen Seite erkennen wird die Sichtweise der Seele als eine andere.

Sie hat sozusagen den Überblick, sieht das große Ganze, hat einen Rahmen für Erfahrungen und Entwicklung für unser Leben, achtet darauf, dass wir „in der Spur“ bleiben – der roten Linie folgen, und erlaubt uns dennoch einen frei gewählten Tanz des (Er)Lebens im Wie.

 

Damit will Seele hin zum Menschen formulieren: „Ich achte auf dich und deinen Weg des Werden- Werdens.“ Und so wirkt sie als Widerstandskraft gegenüber dem MenschenIch, das dazu neigt, den Impulsen und Einflüssen des Lebens an mancher Stelle auszuweichen, gerade dann, wenn es schmerzvoll oder unsicher erscheint, oder der Aufwand zur Bewältigung zu groß sein mag. Was ich in meinem Leben gelernt habe: Alle menschlichen Konzepte sind kurzfristig.

 

Am Ende hält die Seele den Rahmen für die Erfahrungen. „Der Mensch denkt, Gott lenkt“ – wäre ein passendes Sprichwort. In diesem Kontext hier könnte man den Satz dahingehend umformulieren, dass gerade wir ganzheitlich ausgerichteten Menschen unseren Fokus vielmehr auf die Sprache und den Dialog mit der Seele legen sollten, damit das Denken sein lassen und Gott bzw. die Seele lenken lassen dürfen. Und damit schließt sich an dieser Stelle ein Kreis und wir begegnen erneut der möglichen Fragestellung: „Wie kann ich meine seelische Widerstandskraft trainieren?“ Wie kann ich die Sprache, den Dialog mit der Seele so kraftvoll und laut werden lassen, ihr so viel Präsenz im Raum geben, dass das MenschenIch sich vertrauensvoll an die Führung des Seelenich hingeben kann?

Annehmen was naturgegeben ist.

 

Jedes Ereignis unseres (Er)Lebens ist eingebettet in einen stetigen Prozess der Bewusstseins-entwicklung. Für mich ist die Schöpfung der höchste Ausdruck der Genialität, und so kann ich in der Natur viele meiner Antworten finden. In der Natur gibt es keinen Stillstand, hier herrschen fortwährendes Kommen und Gehen, Werden und Sterben. Nichts ist dem Zufall überlassen, alles folgt einem höheren Plan. Warum sollte das beim Mensch anders sein? Auch der Mensch folgt dem kosmischen Verlauf des fortwährenden Veränderns.

  • Impuls: 
    Verbringe regelmäßig Zeit in der Natur, öffne deine Augen und deine Wahrnehmung für ihr unaufhörliches WerdenWerden. In der Erfahrung, dass auch du Teil der Natur bist, bin- dest du dich auch in diesen Prozess ein und kannst es für dich leichter gesche- hen lassen, dass deine Person und dein Leben Teil des WerdenWerdens ist, und dass etwas Höheres, deine Seele, dafür den Plan hat.

Der Führung der Seele folgen

 

Irgendwann in meinem Leben vertraute ich mich der Erkenntnis des (Er)Lebens ganz dem Gedanken an,  dass mein (Er)Leben einen bestimmten Sinn hat und dass sich meine Seele für ein lernendes Werden entschieden hat. Aus dieser Perspek- tive ergibt es auch Sinn, dass wir uns bereits vor der Inkarnation auf einer anderen Ebene für einen bestimmten Lernprozess entschieden haben und unsere Zustimmung gegeben haben. Warum sich jetzt noch dagegenstem- men? Viel unaufwändiger war es doch für mich „mit dem Leben zu sein“ und dem (Er)Leben mein Ja zu schenken. „Komme was wolle, wolle was komme“, war fortan mein Motto Nummer Eins.

  • Impuls: 
    Was, wenn du einfach mal dem Leben vertraust? Und dem Leben dein „Ja“ schenkst? Was immer es brin- gen will, welche Möglichkeit sich auftun möchte. Wechsle nicht in den Ver- stand, sondern schenke dem Leben deine offenen Arme, dein offenes Herz und dein Ja. Spiele mit dem Leben und sag JA zur Vielfalt der Möglichkeiten. Antworte auf Fragen, auf Einladungen, auf Möglichkeiten mit „Ja“ und beobachte, wie dein Leben sich zum Positiven verändert.

Dem Dialog den Raum geben

Das Problem der Seele ist ja zumeist jenes, dass unser MenschenIch seine Stimme nicht wahrnimmt. Zu oft sind wir in unserem Alltag des Lebens so fixiert und fokussiert auf un- sere Aufgaben und Pflichten, so verstrickt in unsere Erwartungen und Vorstellungen, dass die Seele mit ihren Botschaften an uns nicht durchkommt. Nicht selten muß sie dann zu drastischen Maßnahmen (wie Krankheit oder Krise) greifen, damit wir ihr Gehör schenken. Ganz oft wäre weder Krise noch Krankheit notwendig.

 

Als Mensch bin ich Teil der göttlichen Schöpfung, darin erkenne ich: alles ist mit allem verbunden und unser Leben folgt einem höheren Plan: Alle Ereignisse, Situationen, Begegnungen haben das Ziel und die Aufgabe, unserer Entwicklung und unserem Wachstum zu dienen. In unserem Unterbewusstsein tragen wir dieses Wissen darüber als Teil unserer Seelenessenz in uns, und wir sind uns auf einer anderen Ebene unseres Seins all dessen bewusst. Im Alltag allerdings, in un- serem irdischen Leben, fehlt uns der Zugang zu diesem „Überblick“. Es ist der Verstand, der ihn immer wieder versperrt. Und so sehen wir uns vielen offenen Fragen gegenüber und wünschen uns Antworten, Unterstützung und Hilfe. Wenn wir aber lernen, diese Fragen bewusst in unserem Alltag zu (be)halten und wenn wir den Gedanken, die kommen mögen, Achtsamkeit schenken – dann wird uns gegeben, damit wir im Kontext dazu die Zeichen sehen und erkennen können, dass wir die Botschaften der Seele hören.

 

  • Impuls:
    Wenn ich mich in Situationen befinde, in denen ich spüre, dass ich ratlos bin, bitte ich meine Seele um ihrenInput. Dann nehme ich mir bewusst Zeit, um innezuhalten und mich 
    auf das Empfangen von Botschaften einzustimmen. Dazu schließe ich die Augen und bitte um ihre Unterstützung. Ich visualisiere die Situation, die mir am Herzen liegt, als Bild, das sich in einem ruhenden See spiegelt. Über meinen Atem verbinde ich mich innerlich mit diesem Bild, als atmete ich die Energie des Augenblicks, des Bildes, des Sees in mein ganzes Bewusstsein ein. Und dann erlaube ich Bewegung im Bild, als hätte irgendwo jemand einen Stein ins Wasser geworfen. Diese Bewegung löst das Bild auf. Mit meinem Atmen bleibe ich beim Betrachten des sich auflösenden Bildes. Und lasse es innerlich los. Dann konzentriere ich mich auf mich und visualisiere das Resonanzfeld, das ich mit meinem Atmen erzeuge, so als installierte ich empfangende Schwingungsfelder, sozusagen die Satellitenschüssel meiner Selbst. Die Schwingungen dürfen weit hinaus in das Feld, den Himmel, das Universum reichen. Mit dieser inneren Aufmerksamkeit, die ich mit dem Atmen genährt habe, löse ich mich wieder aus der meditativen Haltung und setze ab- schließend die Intention, dass ich im Laufe des Tages aufmerksam gegenüber der Botschaft meiner Seele sein werde, ganz egal, wie sie mich erreichen: als Lieder im Radio, Texte in der Zeitung, Zahlenkombinationen auf der Uhr und Nummernschildern des Autos ... ich werde hören, sehen, empfangen. Ich werde wahrnehmen (im wahrsten Sinne des Wortes), wo immer der Stein der Botschaft in den See meines Bewusstseins geworfen wird, und ich wer- de die Botschaft, die mein Bild erreicht, erkennen und leben.

 


 

 

 

 

 

Der Artikel erschien zunächst als Kolumne im Magazin VISIONEN

 

(c) copyright, auch auszugsweise ausschließlich unter der vorgegebenen vollständigen Quellenangabe

 

Fotocredit: Canva; Steffi Fischer Photografie

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In meinem Buch "Mach dein Leben hell" schreibe ich mehr aus meinem (er)Leben und auch darüber wie ich mich meinem Potential öffnete und sie in mein (er)Leben holte, welche Blockaden es zu überwinden galt, welche Sabotagemuster zu erkennen - und welche Rituale mir geholfen haben, mein Leben hell zu machen ... 

 

 

Und wenn du auf deinem Weg Unterstützung brauchst, reiche ich dir gerne meine Erfahrung und mein Wissen in der Form eines Coachings.


Daniela Hutter

schreibt, bloggt und hält Seminare zum Thema bewusste Lebensführung. Es ist ihre Passion, alte Tradition mit zeitgemässer Spiritualität zu verbinden. Mit Menschen zu sein bereitet ihr Freude und deshalb bietet sie auch persönliche Coachings an.

 

Als Autorin schreibt Daniela Hutter für verschiedene Zeitschriften. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Buch. Bereits erschienen sind die Bücher „Lass deine Träume wahr werden“ (2013) und „Den Tag mit Engeln beginnen“ (2008), „Mach dein Leben hell“ (2015), "Das Yin-Prinzip" (August 2016) sowie das Kartenset „Energien der neuen Zeit“ (2013) und "Karten der Weiblichkeit" (2017).

 

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Daniela Hutter weiß was Frauen beschäftigt und kennt die zahlreichen Herausforderungen und Hürden, die das Leben lehrt und der Alltag bietet. Fernab von Dogmen und klassischem Feminismus ermutigt sie in ihrer Arbeit vor allem Frauen in Kontakt mit ihrem wahren FrauSein zu kommen und mutig den eigenen Weg zu gehen. Sie weist den Weg in das Innere und erinnert zugleich daran, mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen.


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