Sisterhood - und der Schattenaspekt des YIN

Daniela Hutter bloggt über Themen von Weiblichkeit, Frausein, Partnerschaft, Beziehung, Yin-Prinzip

 

Hashtag Sisterhood. Aktuell flutet dieser Begriff die internetten Welten und sämtliche Kanäle von Social Media. Jene, die ihn verwenden, wollen damit ein neues Frauen-Miteinander-Sein kennzeichnen, Haltung ausdrücken:

 

„Wir sind Schwestern. Wir leben das Miteinander, frei von Konkurrenz, Rivalität oder Gegeneinander. Wir sind eins. Ich bin wie du, du bist wie ich“.

 

Mein ganzes Sein atmet dazu auf. Denn es drückt aus und wird zum Mainstream, wofür ich all die Jahre gehe, wirke, schreibe, arbeite – ein neues Wir für uns Frauen. Dieses eine Wort umarmt meine Passion. Es erscheint mir wie eine Antwort nach einer tiefen Sehnsucht meines Herzens. Es ist mir wie ein Lichtblick auf dem Weg des ge- meinsamen (er)Lebens.

 

Ein neues Wir für uns Frauen ..... (wirklich?)

 

Doch warum antwortet mir das Leben trotzdem immer wieder in einem anderen Erfahren? Beinahe könnte man formulieren #Sisterhood ist nur ein Wort, Zeitgeist und Mainstream, und das Leben sieht gelebt dann doch anders aus ...

 

Meine Gedanken reisen in ihren Erinnerungen:

 

Ein paar Wochen zurück: Ich sitze da und versteh die Welt nicht mehr. Mein Herz krampft in einem tiefen Schmerz. Eine meiner Freundinnen, ich bezeichne(te) sie als Schwester, möchte Abstand von mir. Nur so kann sie sich selber entfalten, selber spüren. Mein ganzes Sein wehrt sich dagegen, es zu verstehen. Auf dem Weg „des neuen Wir“ sollte doch genau das möglich sein. Ein gemeinsamer Weg begleitet von Unterstützung, Ermächtigung, mutmachend indem wir uns an gemeinsame Gaben, Talente und Fähigkeiten erinnern und Möglichkeiten fin- den, sie ins Leben zu leben. Der weibliche Weg in meinem Verständnis erklärt etwas anderes. Doch ich muss und will die Entscheidung meiner Schwester akzeptieren, ihren Rückzug zur Kenntnis nehmen – auch wenn es schmerzt, auch wenn ich mich zurückgewiesen und alleine gelassen fühle.

 

Eine andere Situation, eine andere Schwester. Immer wieder sind wir gemeinsam im Gespräch. Auf meine Ein- ladungen hat sie ihre Antworten, Ausflüchte und sachte Zurückweisung. Doch da ist diese eine Antwort. Sie wi- derspricht dem Inhalt, den sie mir vor kurzer Zeit erklärt hat. Und ich erkenne, sie spricht nicht die Wahrheit. Sie reicht mir Ausreden, sie schwindelt mich an. Es macht mich sprachlos und still. Wieder krampft mein Herz. Ich fühle Enttäuschung. Warum tut sie das? Der weibliche Weg in meinem Verständnis erklärt etwas anderes. Ein ehrliches Wort, auch wenn es schmerzt, wäre mir lieber gewesen. Und nun, ich merke Misstrauen nimmt mich ein. Kann ich je noch dem glauben, was ich gesagt bekomme?

 

Kann der Weg kein gemeinsamer sein?

Eine andere Geschichte, eine andere Schwester. Ich sprach eine Einladung für sie aus. Ich sah ihr Talent, ihre Gabe und wollte ihr die Möglichkeit geben und ihr in meinem Feld der Seminargruppe die Möglichkeit geben, sich auszuprobieren und Erfahrung zu machen. Alleine würde sie zum jetzigen Zeitpunkt einen solch großen Kreis an Frauen noch nicht zusammen bekommen. Damals, am Beginn meiner Reise meines Berufs, hatte ich auch eine solche Gelegenheit. Ich empfand es als großes Geschenk und Gnade. Erwartungsfrei versuche ich diese Möglichkeit immer wieder mal auch andere erfahren zu lassen. Doch dieses Mal?

 

Ich spüre bald, dass ein Ungleichgewicht geschieht. Die Frau sieht die Chance und möchte sie maximal ausnutzen. Der weibliche Weg in meinem Verständnis beschreibt eine andere Weise. Energetisch spüre ich die Taktik ihrer Ellenbogen. Ein altes Muster ist in ihr wohl (noch) aktiv: Ich nehme, was ich kriegen kann.

 

Es fällt mir nicht leicht, doch es braucht eine Grenze, ich bemühe mich um liebevolle, dennoch klare Worte. Sie kommen beim Gegenüber nicht an. Sie empfindet sie als Zurückweisung, ist beleidigt und zieht sich zurück.

 

Ich trage unbewusst noch so viele weibliche Verletzungen in mir.

Eine Erinnerung nach der anderen meldet sich.Die Bilder und der Schmerz sind sich ähnlich. Das Erleben ist in unterschiedliche Geschichten gepackt. Doch es geht immer um Frauen, Freundinnen – und Schmerz. Und wie ich heute da so sitze, merke ich, ich trage unbewusst noch immer viele weibliche Verletzungen in mir. Ihren Ursprung haben sie wohl in meiner Kindheit oder in einem Leben davor.

 

Wie oft fühlte ich mich als kleines Mädchen verraten, übergangen, nicht gesehen, nicht unterstützt, alleine gelassen. Nicht selten war es meine Mutter, meine Tante, meine Lehrerin, Freundinnen und andere weibliche Wesen.

 

Ich spüre, es braucht die Heilung der „weiblichen Wunde“, des weiblichen Schmerzes. Erst dann werden wir Frauen gemeinsam fähig sein, echtes neues Wir zu leben. Erst dann werden wir Frauen #Sisterhood als ein neues Wir in unseren Alltag völlig integrieren können.

 

Und da ist noch etwas anderes: Wo Licht ist,  ist auch Schatten. Wenn die erwachende Weiblichkeit sich in einem neuen Licht zeigt, dann ist da wohl auch Schatten. Schatten, der noch nicht gesehen. Schatten, der noch nicht integriert ist. Schatten, der bereit ist sich zu wandeln.

In unserem Menschenverständnis wandeln wir den Schattenaspekt oft durch Schmerz, wohl auch hier. Die Schwester zeigt sich nicht nur als Freundin. Die Schwester zeigt sich auch im Schmerz, als Verursacherin. Dennoch ist ihre Seele eine liebende. Sie trägt denselben Ruf, dieselbe Bestimmung in sich - es geht um Wandlung. Es geht um den (alten) Schmerz, der gesehen werden will - als dass er dann geheilt werden kann.

 

Auch diesen Weg der Heilung erkenne ich als Ruf des Lebens. Auch wenn es (mir) weh tut.

 

Dennoch: meine Schritte des Wandelns wollen Beitrag zum großen Ganzen sein. Ich bin bereit und willens, da durchzugehen.

 

Und du?


Der Artikel erschien zunächst als Kolumne "die Brösel" im Engelmagazin.

(c) copyright, auch auszugsweise ausschließlich unter der vorgegebenen vollständigen Quellenangabe

Fotocredit: Canva; Steffi Fischer Photografie


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Daniela Hutter

schreibt, bloggt und hält Seminare zum Thema bewusste Lebensführung. Es ist ihre Passion, alte Tradition mit zeitgemässer Spiritualität zu verbinden. Mit Menschen zu sein bereitet ihr Freude und deshalb bietet sie auch persönliche Coachings an.

 

Als Autorin schreibt Daniela Hutter für verschiedene Zeitschriften. Aktuell arbeitet sie an ihrem nächsten Buch. Bereits erschienen sind die Bücher „Lass deine Träume wahr werden“ (2013) und „Den Tag mit Engeln beginnen“ (2008), „Mach dein Leben hell“ (2015), "Das Yin-Prinzip" (August 2016) sowie das Kartenset „Energien der neuen Zeit“ (2013) und "Karten der Weiblichkeit" (2017).

 

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Impulsgeberin für moderne Frauen

Daniela Hutter weiß was Frauen beschäftigt und kennt die zahlreichen Herausforderungen und Hürden, die das Leben lehrt und der Alltag bietet. Fernab von Dogmen und klassischem Feminismus ermutigt sie in ihrer Arbeit vor allem Frauen in Kontakt mit ihrem wahren FrauSein zu kommen und mutig den eigenen Weg zu gehen. Sie weist den Weg in das Innere und erinnert zugleich daran, mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen.


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